Telefonseelsorge veröffentlicht Jahresbericht 2018: Durch mehr Kooperationen Erreichbarkeit steigern
Dieses Krisentelefon sei unabhängig von der Hotline im Katastrophenfall, die im vergangenen Jahr in Kooperation mit dem Katastrophenschutz Augsburg an den Start ging.
Einen Rückblick auf die Aktivitäten, Veränderungen und statistischen Zahlen des vergangenen Jahres liefert der vierseitige Jahresbericht: Im Jahr 2018 nahmen die inzwischen 79 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter demnach in 1.460 Schichten rund 10.500 Anrufe entgegen. Dabei blieb die Anzahl an tatsächlich stattgefundenen Beratungsgesprächen nahezu gleich, auch weil sich die Anrufe mit missbräuchlichem Charakter deutlich verringerten. So gab es täglich etwa 24 Gespräche mit einer Gesamtzeit von 9,4 Stunden.
Seit dem 1. Oktober 2018 ist die Telefonseelsorge dem Bischöflichen Seelsorgeamt zugeordnet. „Durch die neue Anbindung drängt sich eine intensivere Zusammenarbeit mit den verschiedenen Einrichtungen des Seelsorgeamts geradezu auf“, so Diakon Schütz. Ein wichtiges Zukunftsthema ist für ihn deshalb auch der weitere Ausbau von Kooperationen – intern wie extern: „Wir vernetzen uns intensiver mit Beratungsstellen wie dem Krisendienst Schwaben, den Leitstellen, Einsatzkräften und Notärzten, Notfallseelsorgern und kirchlichen Beratungsstellen“, erläutert er. Zudem sei gerade eine Zusammenarbeit mit den benachbarten Telefonseelsorgestellen München und Südostbayern in der Testphase.
Leicht gestiegen (51,6 Prozent) ist bei den Telefonaten der Anteil der psychischen Probleme wie depressive Verstimmungen, Ängste, seelische Nöte und Verwirrtheit. Allein bei 478 Anrufenden spielte das Thema Suizidalität eine Rolle: 313 Personen meldeten sich mit Suizidgedanken, 53 mit Suizidabsicht, 70 berichteten von früheren Suizidversuchen und 42 riefen an wegen des Suizids einer nahestehenden Person. Fragen rund um das Thema Beziehung bleiben mit rund 40 Prozent der nach den psychischen Problemen zweithäufigste Themenkomplex.
Finanziert werden die Personal- und Betriebskosten der ökumenischen Telefonseelsorge zu 75 Prozent durch die Diözese Augsburg und zu 25 Prozent durch das Diakonische Werk Augsburg. Die Aus- und Weiterbildungen der Mitarbeiter konnten durch Zuschüsse der Stadt Augsburg, des Bezirks Schwaben, der Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg sowie durch Spenden abgedeckt werden. So wurde auch der Aufbau des Akut-Krisentelefons durch einen Sonderzuschuss des Diakonischen Werks Bayern ermöglicht.
Die ökumenische Telefonseelsorge ist erreichbar über die gebührenfreien Telefonnummern 0800 - 111 0 111 und 0800 - 111 0 222 sowie 116123 (ohne Vorwahl wählen). Die Mail- und Chatberatung ist über www.telefonseelsorge-augsburg.de zu erreichen.