Turmfalken brüten erfolgreich in Kloster Irsee - Nachhaltigkeitskonzept des Schwäbischen Bildungszentrums kommt voran.

16. Juli 2021: Erstmals brüteten auf dem Areal des Schwäbischen Bildungszentrums Irsee Turmfalken. Damit ging eine lange Wartezeit zu Ende, wurde der Nistkasten doch bereits zur Jahreswende 2013/14 an dem damals neu errichteten Pufferspeicher für die Wärmeversorgung des denkmalgeschützten Klostergebäudes aufgehängt. Jüngst haben die Jungvögel ihre künstliche Bruthöhle verlassen, die Anfang Mai von den Eltern in Beschlag genommen wurde.
Turmfalken beim Brüten in Kloster Irsee

„Das Foto zeigt drei Jungtiere und ein adultes Weibchen“, weiß Steve Döschner, Geschäftsführer von „Die Gruenstifter“ in Nürnberg. Das Büro für Umwelt- und Artenschutz-Gutachten berät das Schwäbische Bildungszentrum und hatte vorgeschlagen, an zwei Nebengebäuden von Kloster Irsee Nisthilfen für Fledermäuse, Schwalben und eben Turmfalken anzubringen.

„Nachdem sich Fledermäuse bereits seit längerem bei uns wohlfühlen, freuen wir uns in Kloster Irsee sehr, dass unser Engagement für Nachhaltigkeit und Naturschutz durch den Bruterfolg der Turmfalken jetzt einen weiteren Erfolg verzeichnen kann“, berichtet Werkleiter Dr. Stefan Raueiser.

Das Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrum des Bezirks Schwaben hat sich zum Ziel gesetzt, das Spannungsfeld von Denkmalschutz, Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit immer wieder neu auszuloten. Dabei ist die naturverträgliche Bewirtschaftung der Liegenschaften rund um die historischen Gebäude ein besonderes Anliegen: Die bereits 1994 vom Kreisverband Ostallgäu für Gartenbau und Landespflege angelegte Streuobstwiese bietet einen 1,5 ha großen Obstlehrgarten mit alten Kulturgewächsen. Ein ca. 30 Jahre altes Bienenhaus im Klosterwald wurde im Sommer 2010 reaktiviert und von der Imkerschule Schwaben (in Kaufbeuren-Kleinkemnat) übernommen. Der als Lösch- oder Klärteich angelegte Klosterweiher wird zwischenzeitlich vom Schwäbischen Fischereihof Salgen bewirtschaftet und die 2017 abgeschlossene Naturverjüngung des 3,6 ha umfassenden Klosterwalds schafft Raum für standorttypische Laubgehölze.

Nachdem vor wenigen Jahren das „Weiße Waldvöglein“ auf der Kastanienwiese vor dem Haupteingang entdeckt wurde, ist es heuer gelungen, eine weitere heimische Orchideenart, das „Fleischfarbene Knabenkraut“, auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof in ihrer Vermehrung zu fördern.

„Der Bezirk Schwaben dokumentiert durch die Teilnahme am European Energy Award und an Green Ways To Work sein Engagement, auch in den eigenen Einrichtungen klimafreundlich zu handeln“, betont Bezirkstagspräsident Martin Sailer. „Ich unterstütze es daher gerne, dass unser Bildungszentrum in Irsee zu den Gründungsmitgliedern im Bündnis Klimaneutrales Allgäu gehört und seinen Gästen auch die ökologische Bedeutung dieses einzigartigen Kulturdenkmals in Bayerisch Schwaben näherbringt“.

Ansprechpartner:
Dr. Stefan Raueiser
Leiter des Schwäbischen Bildungszentrums Irsee
Mail: stefan.raueiser@kloster-irsee.de