„Vermittlung im Museum“: Museum Oberschönenfeld gewinnt Preis der Bayerischen Sparkassenstiftung
Geschichte zeitgemäß vermitteln, Jung und Alt ansprechen und ins Museum locken: das Museum Oberschönenfeld stellt sich diesen Aufgaben und hat dafür das Modellprojekt „Kaleidoskop“ entwickelt.
Bei dem Projekt geht es darum, den Besucher/-innen anhand eines Ausstellungsstückes einen persönlichen Zugang zu Objekten im Museum zu ermöglichen und so eigene Erfahrungen einzubringen. Die Bayerische Sparkassenstiftung zeichnete das Projekt 2021 mit einem Förderpreis in Höhe von 5.000 Euro aus. „Mit dem Preisgeld konnten wir unser Projekt umsetzen. Damit bieten wir Anregungen für andere Museen in Bayern und geben gerne unsere Erfahrungen und unser Wissen weiter“, so Dr. Beate Spiegel, Leiterin des Museums.
Im Zentrum des Projekts steht ein über hundert Jahre altes Rührbutterglas. Bis in die ersten Jahre der Nachkriegszeit waren Rührbuttergläser im Gebrauch, um Butter herzustellen. Ältere Menschen erinnern sich oft noch daran, wie die Geräte verwendet wurden. Für Jüngere bleibt das historische Exponat meist rätselhaft. In den vergangenen zwei Jahren setzte das Museumsteam mithilfe des Preisgeldes sein Konzept um: Ausgewählte Projektteilnehmer/-innen konnten sich mit dem Glas beschäftigen, es anfassen und über dessen mögliche Verwendung spekulieren. Mitmachen war ausdrücklich erwünscht. Das Projekt regte die Teilnehmer/-innen an, sich darüber auszutauschen, was so ein historisches Objekt mit einem selbst zu tun hat. Daraus entstand eine Videopräsentation mit 12 Clips, die nun im Besucherzentrum des Museums zu sehen ist. Erklärtafeln runden das Projekt ab und informieren über die Verwendung von Rührbuttergläsern früher sowie die Bedeutung von Butter.
Wer sich für das historische Exponat und die Erklärungen ganz unterschiedlicher Menschen dazu interessiert, kann es in den kommenden Monaten ansehen und auch ein Exemplar selbst testen.
Die Bayerische Sparkassenstiftung zeichnet mit dem Förderpreis „Vermittlung im Museum“ nichtstaatliche Museen und Ausstellungshäuser in Bayern aus, die kulturelle Inhalte zielgruppenorientiert und zeitgemäß vermitteln. Die Jury setzte sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern der Bayerischen Sparkassenstiftung, des Landesverbands Museumspädagogik Bayern, des Masterstudiengangs Museumspädagogik der HTWK Leipzig, des Museumsdienstes Köln und der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern. Die Landesstelle für nichtstaatliche Museen ist maßgeblich an der Organisation rund um die Auslobung des Preises beteiligt.