Vier Projekte und Aktionen am Bezirkskrankenhaus Kempten zum Klima- und Umweltschutz
Das Bezirkskrankenhaus (BKH) Kempten ist seit 2016 „Green Hospital“ („grünes Krankenhaus“). 2017 erhielt die Klinik erstmals die EMAS-Urkunde, die ihr von neutraler Stelle bescheinigt, mit einem zertifizierten Umweltmanagementsystem nachhaltig zu wirtschaften. Helmut Notz, Regionalleiter Südwest der Bezirkskliniken Schwaben und Umweltmanagementbeauftragter am Standort Kempten, betont, dass im BKH Umwelt- und Klimaschutz einen großen Stellenwert besitzen. Insbesondere durch die hervorragende Arbeit der Qualitätsmanagementbeauftragten Theresa Schinagl konnten binnen kurzer Zeit vier Aktionen durchgeführt werden.
Projekt „Klimaretter – Lebensretter“. Seit Anfang Juli nahmen das BKH Kempten und die Tagesklinik Lindau an diesem Projekt teil. Dabei waren Mitarbeitende aufgerufen, sich für das Klima einzusetzen und CO2 zu sparen. Am 9. Oktober endete die Aktion. Fazit: In 14 Wochen haben 43 Beschäftigte der beiden Standorte der Bezirkskliniken Schwaben insgesamt 4049 Kilogramm Kohlendioxid eingespart. Diese Menge entspricht ungefähr dem CO2-Ausstoß eines Passagiers bei einem Transatlantik-Flug von Düsseldorf nach New York. Die Teilnehmenden verzichteten beispielsweise auf Aufzugfahren und benutzten stattdessen Treppen, radelten zur Arbeit statt Auto zu fahren, vermieden Standby, reduzierten den Papierverbrauch usw. Die umgesetzten Aktionen wurden auf den jeweiligen Klimaretter-Konten, die auf der Homepage der ausrichtenden Viamedica-Stiftung angelegt worden waren, gutgeschrieben.
Stadtradeln. Auch dieses Jahr nahmen Mitarbeitende des BKH Kempten am Stadtradeln teil. Innerhalb von drei Wochen galt es so viele Kilometer wie möglich, aber ohne Leistungsdruck, mit dem Rad zurückzulegen und zu sammeln. Die geradelten Kilometer wurden auf einer Website registriert. Ziel war es, die Rad-Infrastruktur vor allem in der geradelten Kommune zu verbessern sowie einen positiven Beitrag am Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Insgesamt 48 Radlerinnen und Radler strampelten gemeinsam beachtliche 10.919 Kilometer in die Pedale. Das entspricht in etwa der Luftlinie von Kempten in die peruanische Hauptstadt Lima. Organisiert, beworben und begleitet wurde die Initiative von Oberärztin Dr. Martina Bungert.
EMAS-Re-Validierung. Seit August 2017 ist das BKH Kempten eine EMAS-geprüfte Organisation. EMAS-zertifizierte Unternehmen verpflichten sich dazu, einen wirksamen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, Kosten zu sparen und zeigen zudem gesellschaftliche Verantwortung. Eine Urkunde ist für jeweils drei Jahre gültig, wobei das Umweltmanagementsystem jährlich durch einen externen und unabhängigen Umweltgutachter überprüft wird. Danach folgt ein großes Re-Validierungsverfahren, nach dessen Bestehen eine neue Urkunde ausgestellt wird. Diesem Verfahren stellte sich das BKH im August 2020. Der Umweltgutachter kam zum Ergebnis, dass sich am Standort die Situation in den Bereichen Umwelt und Arbeitssicherheit kontinuierlich verbessert hat. Zur Belohnung gab es eine neue Urkunde von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben, die nun bis 2023 gültig ist.
Umweltpakt-Projekt „Integrierte Managementsysteme“. Das BKH Kempten nahm neben zwei weiteren bayerischen Unternehmen am Umweltpakt-Projekt „Integrierte Managementsysteme“ teil. Die Klinik leistet dabei als Pilotbetrieb einen wichtigen Beitrag im Rahmen des „Umweltpakts Bayern – nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz“. Über eine Laufzeit von ca. sechs Monaten wurde gemeinsam eine Handlungshilfe für kleine und mittlere Unternehmen entwickelt, die ein integriertes Managementsystem einführen wollen. Pandemiegeschuldet fanden von den drei geplanten Workshops nur einer als Präsenzveranstaltung statt, die beiden anderen wurden virtuell abgehalten. Auch der Vor-Ort-Termin wurde mittels Telefonkonferenz besprochen. Zum Abschluss durfte Qualitätsmanagementbeauftragte Theresa Schinagl eine Urkunde entgegennehmen. Dr. Andreas Otto, Abteilungsleiter Umweltinformation am Landesamt für Umwelt in Augsburg, überreichte sie ihr.