Volksmusikpreise des Bezirks Schwaben gehen an den Oberallgäuer Martin Kern und die Nachwuchsgruppe „schwäbischwild“

15. Juli 2024: Der Bezirk Schwaben würdigte vergangenen Sonntag am Tag der Volksmusik in Illerbeuren herausragende Vertreter/-innen der regionalen Volksmusikszene: Der Ehrenpreis „Schwäbische Nachtigall“ ging an den Oberallgäuer Musiker Martin Kern aus Buchenberg. Die Gruppe „schwäbischwild“ erhielt den neu geschaffenen Förderpreis Volksmusik.
Martin Kern (l.) bekam die „Schwäbische Nachtigall“, den Ehrenpreis der Volksmusik, in diesem Jahr vom Bezirk Schwaben verliehen. Rechts: Martin Kerber, mit dem er das Saitenmusik-Ensemble bildet. Bildnachweis: Marco Kleebauer

Jahrzehntelanges Engagement und kreative musikalische Neuinterpretation: Am Tag der Volksmusik am 14. Juli zeichnete der Bezirk Schwaben Musiker und Musikerinnen aus, die sich in herausragender Weise dafür einsetzen, Volksmusik zu erhalten und weiterzuentwickeln. Martin Kern erhielt den Ehrenpreis „Schwäbische Nachtigall“ für seine langjährigen und umfassenden Aktivitäten in der Volksmusik. Der neu geschaffene Förderpreis Volksmusik ging an die junge Gruppe „schwäbischwild“, die mit ihren kreativen und innovativen Ansätzen überzeugte.

„Volksmusik ist fester Bestandteil der schwäbischen Tradition und Kultur. Sie bringt Menschen zusammen und schafft Identität. Das möchte der Bezirk Schwaben erhalten und in die Zukunft führen. Es freut mich daher, dass wir mit den diesjährigen Preisträgern und Preisträgerinnen so tolle und vielseitige Botschafter und Botschafterinnen der Volksmusik in Schwaben auszeichnen können,“ so Alfons Weber, weiterer Stellvertreter des Bezirkstagspräsidenten und Jurymitglied. Er überreichte die Preise im Schwäbischen Freilichtmuseum Illerbeuren.

„Schwäbische Nachtigall“ für Martin Kern aus Buchenberg im Oberallgäu
Mit der „Schwäbischen Nachtigall“ würdigt der Bezirk Schwaben das musikalische Schaffen von Martin Kern. Der Buchenberger erhält den Ehrenpreis für seinen langjährigen Einsatz für die Volksmusik in Schwaben.
1956 in Vilsbiburg (Niederbayern) geboren, kam Kern als 12-Jähriger ins Allgäu. Die frühe musikalische Förderung durch seine Eltern bildete die Grundlage für seine weitere Laufbahn. Er musiziert nicht nur selbst mit Zither, Scherrzither, Hackbrett, Gitarre und Klarinette, sondern schreibt auch eigene Stücke, gibt als Musiklehrer sein Wissen weiter und begeistert in verschiedenen Veranstaltungsreihen für Volksmusik. Kern arbeitete für den Bayerischen Rundfunk in München als freier Mitarbeiter. Auf der Bühne stand er als Gründer und Musiker der Instrumental-Ensembles „Allgäuer Bauernmusik“, „Allgäuer Klarinettenquartett“ und „Saitenmusik-Ensemble Kerber/Kern“. Bekanntheit erlangte er auch mit der von ihm ins Leben gerufene Veranstaltungsreihe „Volksmusik aus den Alpenländern“ in Buchenberg, die zwischen 1979 und 2019 40-mal stattfand. Auch die Konzertreihe „Vielsaitiges“ im Fürstensaal der Residenz in Kempten geht auf Kerns Engagement zurück. Als studierter Sozialpädagoge arbeitet er seit Anfang der 1980er-Jahre mit Kinderheimen zusammen und verbindet so seine sozialpädagogische Ausbildung mit der Musikerziehung. Mit dem „KernKlangbrett“ erfand Kern ein Zupfinstrument, das einem Hackbrett ähnelt und sich vor allem für den musikalischen Einstieg eignet.
Die „Schwäbische Nachtigall“ verleiht der Bezirk seit 1999 als Ehrenpreis für besondere Verdienste um die schwäbische Volksmusik. Kandidat/-innen für den Preis schlägt der Arbeitskreis Volksmusik in Schwaben vor.

Förderpreis der Volksmusik für „schwäbischwild“
Den mit 2.000 Euro dotierten Förderpreis Volksmusik erhielt die fünfköpfige Gruppe „schwäbischwild“. Sie setzt sich zusammen aus Magdalena Held (Klarinette), Lukas Linzmeier (Trompete), Johanna Held (Cello), Martin Hegele (Akkordeon/Harmonika) und Tobias Mittelmaier (Tuba). Die Musikerinnen und Musiker sind zwischen 23 und 33 Jahre alt, leben in der Stadt Augsburg und in den Landkreisen Augsburg und Oberallgäu.
Mit der Auszeichnung würdigt der Bezirk das hohe musikalische Niveau der jungen Gruppe, die sich kreativ mit traditioneller schwäbischer Volksmusik auseinandersetzt. Musikalisch kreuzen die fünf Musikerinnen und Musiker traditionelle schwäbische Stücke mit anderen Musikstilen wie zum Beispiel osteuropäischer Klezmermusik. Dazu begeisterte „schwäbischwild“ die Jury sowohl mit Eigenkompositionen im Stil südosteuropäischer und orientalischer Folkloremusik als auch mit Vokalstücken im schwäbischen Dialekt.

Der neu geschaffene Förderpreis wird alle zwei Jahre verliehen und richtet sich vor allem an junge Musikerinnen und Musiker, die das Genre Volksmusik kreativ und innovativ weiterentwickeln.
Die Jury setzte sich zusammen aus Edgar Rölz (Kulturbeauftragter des Bezirks Schwaben), Johanna Hofbauer (Bezirksrätin), Alfons Weber (weiterer Stellvertreter des Bezirkstagspräsidenten), Wibke Reimer (Abteilungsleiterin Kultur und Heimatpflege), Christoph Lang (Bezirksheimatpfleger), Christoph Lambertz (Leiter der Beratungsstelle für Volksmusik) und Johannes Hitzelberger (Bayerischer Rundfunk).